Die Schluchten des Tarn

Die Biber in der Tarnschlucht

Der Eurasische Biber verschwand trotz der Tatsache, dass er bereits zu dieser Zeit zu den geschützten Arten zählte, Mitte des 20. Jahrhunderts aus der Region Languedoc-Roussillon. Seine Felle waren bei Wilderern begehrt und er wurde von der Bevölkerung wegen der Schäden gejagt, die er anrichtet. Um das völlige Verschwinden dieser Art zu verhindern, siedelte der Nationalpark der Cevennen 1977 13 dieser Säuger wieder in der Tarnschlucht und in der benachbarten Jonteschlucht an. Elf Jahre später wurden 11 weitere Exemplare in der Dourbie Schlucht ausgesetzt. Diese Aktion war erfolgreich, heute sind Tarn, Jonte und Dourbie wieder mit Bibern besiedelt.
Hin und wieder organisieren wir spezielle Biberbeobachtungs-Touren, die auf dem einfachsten Streckenabschnitt mit 8 km Länge stattfinden.

Das « Monster » des Tarn

Passage-du-Drac

Wie viele Orte hat auch der Tarn seine Legende, die Geschichte des Drac: Nachdem Sainte Enemie, eine Tochter des Königs Dagobert durch das Wasser der Burle-Quelle von der Lepra geheilt wurde, beschloss sie, mit der finanziellen Unterstützung der Könige Cloitre und Dagobert hier ein Kloster zu gründen. Ein passendes Gelände wurde schnell gefunden und eine große Schar von Handwerkern machte sich ans Werk. Dieses Unternehmen missfiel jedoch dem Monster Drac, einem düsteren und undurchsichtigen Geist, der sich in der Schattenwelt des Flussufers versteckt hielt und dort sein Unwesen trieb. Er kannte jede Ecke der Umgebung, ließ das Wasser aufbrausen und erschreckte die Bewohner indem er in den unterschiedlichsten Formen in Erscheinung trat.
So steckte er mit seinem heißen Atem den gerade begonnen Bau des Klosters in Brand.
Die Heilige erhielt von Gott die Erlaubnis diesen Handlanger des Teufels in Ketten zu legen, sollte er sich noch einmal dem Dorf nähern. Am nächsten Abend legte sich Saine Enemie auf die Lauer und musste nicht lange warten bis der Drac erschien. Sie stürzte sich auf ihn, aber er entkam und wurde von der Heiligen verfolgt. Der schlaue Drac ließ jedoch seltsame Verwirbelungen hinter sich, um seine Verfolgerin zu täuschen. Entkräftet und völlig entmutigt fiel Sainte Enemie auf die Knie und bat die Naturgewalten ihr zu helfen. Plötzlich bebte die Erde und große Felsbrocken stürzten in Richtung der Bestie und begruben diese unter sich. Auf diese Weise soll das herrliche Landschaftsbild um den Pas de Souci entstanden sein…

Die Nymphen des Schlosses

Chateau-de-la-Caze

Wer den Streckenabschnitt “Parcours des Nymphes” befährt, kommt an dem im 15. Jahrhundert von Soubeyrane Alamand erbauten Schloss Château de la Caze, vorbei. Der Erbauer soll 8 Töchter gehabt haben, die alle im Schloss lebten. Diese sollen von so großer Schönheit gewesen sein, dass sie alle jungen Männer der Umgebung angezogen haben sollen. So entstand die Legende der Nymphen.
Während der französischen Revolution diente das Schloss als Gefängnis, heute ist es ein 4* Luxus-Hotel und seit 1988 als historisches Bauwerk geschützt. Einige Berühmtheiten, darunter der Prinz von Monaco, haben sich bereits an diesem wunderschönen Platz aufgehalten.

Lucy, oder die Geschichte unserer Herkunft …

Der berühmte Film « Lucy » von Luc Besson, der 2014 in die Kinos kam, handelt von einer jungen Frau, die nach dem Konsum einer Experimental-Droge plötzlich außerordentliche Fähigkeiten erlangt. Der Film wurde in Taipei und Paris, aber auch in der Tarnschlucht, im Departement Lozère gedreht. Hier, an diesem wunderschönen Ort, begegnet Lucy ihrer Urahnin und Namensvetterin. Der Parcours wurde nach Lucy benannt, da er an der Stelle vorbeiführt, an der die entsprechende Filmpassage gedreht wurde.

Die Naturwunder des Tarn

Point-sublime

Wie der Name sagt, ist dieser, “Sublime parcours” eine Konzentration der Naturschönheiten des Tarn. Von hier kann man Kletterer beobachten, die ganzjährig die herrlichen Kalksteinfelsen erklimmen, die den Fluss überragen. Um die Felsbehausungen zu entdecken, deren Rückwände in den Stein gehauen sind, muss man etwas genauer hinschauen, denn sie verschmelzen nahezu mit dem Kalkfels. In manchen Felsen kann man vielleicht die Form eines Tieres entdecken und über alledem sollte man auch nicht die Flora und Fauna vergessen. Um von oben einen Blick in diesen herrlichen Abschnitt der Schlucht werfen zu können, wurde der “Point sublime”, ein Aussichtspunkt mit atemberaubendem Panorama angelegt.

Troglodyte Dörfer in der Tarnschlucht

Castelbouc : 

Oberhalb von Sainte Enimie und Prades liegt Castelbouc, das man von einem Aussichtspunkt auf der rechten Fluss-Seite sehen kann. Unterhalb von Sainte Enemie liegt das idyllische Dörfchen Saint Chély du Tarn, das über eine sehr schöne Brücke, die mit nur einem Bogen den Fluß überspannt, erreichbar ist. Unterhalb der Brücke ist eine der zahlreichen unterirdischen Zuflüsse des Tarn zu sehen, der sich als Wasserfall in den Flusslauf ergießt. Die Kirche aus dem 11. Jhd., der Friedhof, das alte Rathaus und die ehemalige Schule weisen auf die frühere Bedeutung des Ortes hin.

Pougnadoires :

Pougnadoires, ein Dorf mit troglodyten Höhlenbehausungen befindet sich zwischen der Schlucht und den Felswänden des Causse de Sauveterre. Ein Weg führt zu der ersten Felsreihe hoch und dann weiter durch den „Cirque de Pougnadoires“ bis zum Aussichtspunkt Cabrunas. Hier sieht man auch sehr schön die ehemaligen Terrassen.

Hauterives :

Linksseitig des Flusses liegt Hauterives, das nur per Boot oder auf dem Wanderweg von la Malène nach Saint Chély erreicht werden kann. Die Material-Versorgung des Dorfes, das gerade restauriert wird, erfolgt über eine Seilwinde. Ein Photostopp ist hier absolutes Muss!

La Croze :

Inmitten des engsten Abschnittes, der « Detroits » gelegen ist dieses Dorf wohl das bekannteste in der Tarnschlucht, da es auf vielen Postkarten zu sehen ist.

La Sablière :

Unterhalb von le Vigne liegt linksseitig auf einem den Fluss überragenden Felsvorsprung la Sablière, dessen Häuser mit der landestypischen Architektur ein sehr schönes Gesamtbild ergeben. (Das Dorf ist auf einem Wanderweg zwischen le Vigne und le Rozier zu erreichen).

Eglazine :

Eglazine ist ein troglodytes Felsendorf am Rande des Causse de Sauveterre, das bis in den sechziger Jahren noch von einer alten Frau bewohnt wurde. Eine sehr schöne Wanderung führt zu diesem Dorf.

Saint Marcelin :

Saint-marcellin


Von diesem troglodyten Felsendorf wurden in den letzten Jahren einige Häuser und die Kirche neu renoviert, es gibt auch noch eine Schlossruine und eine Quelle. Auf einem sehr schönen Wanderweg gelangen Sie zu diesem Dorf.